Erst desolat – dann kämpferisch: Die 2. Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten wartet auch nach dem 3. Spiel in der 5. Liga auf den ersten Punktgewinn. In einem ereignisreichen Spiel gegen den SV Augst verlor das Team von Trainer Schönenberger mit 4:3 auswärts.
Was für einen Verlauf hätte dieses Spiel wohl genommen, hätte Patrick Dodane nach 10 Sekunden den Ball ins Tor geschoben. Auch Francisco Lloris und Walaa Al Ghuraibawi konnten den schon geschlagenen Torhüter im Nachschuss nicht bezwingen. Ob des furiosen Beginns optimistisch gestimmt, peitschte das Trainertrio (Chefcoach Schönenberger wurde von Assistent Wirthlin und Taktikfuchs Waldner unterstützt) ihr Team nach vorne. Das Spiel des SV Augst war jedoch so simpel wie effizient und deckte die Schwächen der Fricktaler gnadenlos auf. Mit langen Bällen auf die starke Nummer 10 wurde ein ums andere Mal die Laufenburger Viererkette überwunden. Sefedin Kurto und Vittorio Avolio merkte man die fehlende Praxis im Zusammenspiel auf den Verteidigerpositionen an. Folgerichtig ging das Heimteam nach einem dieser langen Bälle in Führung (17.) und die LK-Spieler konnten sich bei ihrem Torwart Jan Waldner und der miserablen Chancenverwertung der Augster Stürmer bedanken, dass dieses Match nicht schon nach 20 Minuten entschieden war.
Schönenberger reagierte und brachte mit Daniel Zimmermann einen Spieler der ersten Mannschaft in die Verteidigung. Zimmermann sorgte nicht nur für Stabilität sondern lancierte die Offensivkräfte immer wieder mit starken Zuspielen über das ganze Feld. Mit dem 0:1 Rückstand ging es in die Pause.
Mit neuen Anweisungen und dem Willen, hier doch noch einen Punkt mitzunehmen, begannen die Laufenburger die 2. Halbzeit. Als jedoch in der 49. Minute das 2:0 für Augst fiel wurde dieses Unterfangen noch schwieriger. Das 3:0 (57.) passte ins Bild einer zu diesem Zeitpunkt völlig körperlos agierenden Mannschaft. Zweikampfhärte, Biss und auch der Glaube, dieses Spiel zu drehen, vermisste man auf Seiten des „Zwoi“. Beim 4:0 Gegentreffer blickten sich ein ratloser Schönenberger und ein enttäuschter Wirthlin an und machten sich Gedanken, wie man am Dienstag im Training auf diese Nicht-Leistung reagieren solle.
Das einzig Positive an diesem Sonntag war dann aber die Reaktion auf diesen Rückstand. Anstatt aufzugeben, wurden die Ärmel, unter der Führung von Kapitän Michael Acklin, endlich hochgekrempelt. Innert vier Minuten (75., 77. und 79.) verkürzten Manuel Wendelspiess (nach schönen Doppelpässen mit Lloris und einem Schuss ins Lattenkreuz), Francisco Lloris selbst (Vorarbeit durch einen Flügellauf von Michael Rehmann) und schliesslich Patrick Dodane mit einem Schlenzer auf 4:3. Nun war es das Augster Spiel, welches auf der Kippe stand. Mit vollem Risiko suchte der FC LK den Ausgleichstreffer. Natürlich kam das Heimteam nun zu Konterchancen. Der erwähnte Zimmermann unterband eine dieser Chancen mit einer Notbremse und erhielt folgerichtig die Rote Karte (86.). Zimmermann hielt seine Mannschaft so (der Freistoss ergab nichts) im Spiel, allerdings agierte diese nun in Unterzahl. Sein Opfer war leider umsonst – der Ausgleich fiel nicht mehr und der SV Augst gewann in der Summe verdient.
Das unerfahrene Team (mit starker Unterstützung von Lloris, Zimmermann und Qendrim Qarri aus dem „Eis“) musste aufs Neue Lehrgeld bezahlen. Mut macht die Schlussviertelstunde. Solch ein Comeback nach einem 4:0 Rückstand spricht für den Teamgeist. Nun wird es jedoch langsam Zeit, die Spielweise dieser 15 auf 90 Minuten auszudehnen. Die nächste Gelegenheit dazu hat man am kommenden Donnerstag, 08. September im Laufenburger Blauen um 20:00 Uhr im Derby gegen Zeiningen.