Kein Sieger im 5. Liga Derby: FC Stein – FC Laufenburg-Kaisten 1:1

Von Benedikt Wirthlin

Das 5. Liga-Team des FC Laufenburg-Kaisten kam gegen das Tabellenschlusslicht aus Stein nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus. Wie das Wetter war auch die Leistung vom Schönenbergerteam an diesem Sonntag von Licht und viel Schatten durchzogen.

Um 12:00 Uhr stand ein Fototermin im heimischen Blauen an. Die Trikots, welche sich seit der Rückrunde im Einsatz befinden, sollten endlich auch offiziell eingeweiht werden. Sponsor Roger Betschart aus Gipf-Oberfrick traf auf eine Truppe, die sich trotz der familiären Verpflichtungen, die der Muttertag halt so mit sich bringt, gerne im Blauen eingefunden hatte.

Dunkle Wolken kündigten zwar schon den kommenden Regen an, doch für die Fotos blieben die neuen Dresses noch trocken. Auch an dieser Stelle möchten das 5. Liga-Team und der Verein FC Laufenburg-Kaisten Roger Betschart seinen herzlichen Dank für die Unterstützung aussprechen. Getreu dem Motto von Betschart Bau-Express befanden sich zwar nicht alle Spieler unter einem Dach, aber immerhin auf einem Bild (www.bauexpress24.ch).

Bereits umgezogen ging es dann nach Stein. Während der Fahrt öffnete der Himmel seine Schleusen und Sonnenbrillen wurden gegen Regenschirme ausgetauscht. Trainer Marco Schönenberger griff tief in die Trickkiste und versuchte seinen Spielern die Bedeutung dieser Partei durch motivierende Sinnsprüche nahezubringen, die er überall in der Kabine verteilte. Dies hat leider nur teilweise funktioniert.

Vor allem die Abwehrspieler lieferten über 90 Minuten einen grandiosen Kampf.

Doch der Reihe nach.Stein begann das Spiel untypisch für einen Tabellenletzten. Vor ansprechender Kulisse und langsam wieder aufklarendem Himmel legte das Heimteam ein beachtliches Tempo vor. Wie es jedoch für eine Mannschaft aus dieser Tabellenregion üblich ist (die Laufenburger können ein Lied davon singen…) wurden die Möglichkeiten nicht genutzt. Das Experiment mit einer Dreierabwehr brach Trainer Schönenberger daraufhin ab und kam auf die gewohnte Viererkette zurück. In der Folge wurde das Laufenburger Spiel zumindest defensiv besser. Wie so oft wurden in der Offensive die guten Ansätze jedoch durch viele falsche Entscheidungen seitens der Spieler zunichte gemacht. Der Steiner Torhüter interpretierte seine Rolle sehr offensiv und konnte dadurch zahlreiche Zuspiele in die Spitze abfangen. Anstatt den durchaus möglichen Weg über die Aussen zu wählen, hielt die Gastmannschaft an ihrer Taktik fest, den Weg durch die Mitte zu suchen. Chancen ergaben sich dadurch aber kaum. Eine mehr oder weniger ereignislose Halbzeit ging somit mit 0:0 zu Ende, was den eigenen Ansprüchen sicherlich nicht entsprach.

In der zweiten Halbzeit übernahm der FC LK von Anfang an das Spieldiktat. Stein war es anzumerken, dass die Anfangsphase viel Kraft gekostet hatte. Dass es mittlerweile sommerlich warm war, kam der Regeneration auch nicht entgegen. Vor allem über die rechte Seite ergaben sich immer wieder Möglichkeiten für die Laufenburger. Sefedin Kurto, Michael Acklin, Francisco Lloris und Romano Urso erspielten sich regelmässig Überzahlsituationen, von denen Urso eine zur verdienten Führung verwerten konnte.

Anstatt jedoch die offengelegte Schwachstelle der Steiner Mannschaft weiter konsequent auszunutzen, verfielen die Laufenburger in eine Mischung aus Überheblichkeit und Lethargie. Hier eine Spur weniger Aggressivität in den Zweikämpfen, da ein Aussenristpass zu viel und prompt erstarkte Stein wieder. Nach einem einfachen Ballverlust im Mittelfeld ging es schnell über die linke Angriffsseite der Steiner, die nach einer schönen Kombination und einem unhaltbaren Abschluss ausgleichen konnten. In der Folge waren es vor allem die Ex-Steiner Steven Grossenbacher und Stefan Schmid, die unbedingt den Sieg erzwingen wollten. Grossenbacher harmonierte mit dem starken Manuel Wendelspiess auf der linken Seite, fand jedoch für seine Flanken kaum Abnehmer im Zentrum. Schmid versuchte es ein ums andere Mal aus der Distanz, fand die Lücke ins Tor jedoch nicht. Stein war mittlerweile stehend KO und versuchte den Punkt mit aller Macht zu halten. In der hektischen, aber stets fairen Schlussphase ergaben sich zwar einige Konterchancen, diese wurden jedoch von Robin Böller und Salmin Bekjiri allesamt zunichte gemacht. Die Laufenburger waren aber gewarnt, nicht zu viel zu riskieren. Mit einer Serie von mehreren Eckbällen für das Gästeteam, die vereinzelt für grosses Durcheinander im Steiner Strafraum sorgten, endete die Begegnung.

Für Marco Schönenberger und seine Mannschaft ist dieses Unentschieden eine klare Enttäuschung und es gilt vor allem die verschlafene Anfangsphase und die unerklärliche Spielweise nach dem Führungstreffer aufzuarbeiten.

Am nächsten Sonntag hat die Mannschaft, für die es in der Meisterschaft um nicht mehr allzu viel geht, die Möglichkeit, in der Frage nach dem Aufsteiger ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Der punktgleiche Tabellenzweite aus Diegten-Eptingen gastiert im heimischen Blauen und muss gewinnen, möchte er seine Aufstiegschancen wahren. Die traditionsreiche Begegnung wird um 15:00 Uhr angepfiffen und die geneigten Zuschauer können sich auf beste 5. Liga Unterhaltung freuen.