Von Benedikt Wirthlin
Ein Tiefpunkt zum Vorrundenabschluss
Die 2. Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten war am Sonntag beim Tabellenletzten in Gelterkinden zu Gast. In einem Spiel, in dem es für die Fricktaler um nichts mehr ging, präsentierte sich das Team völlig von der Rolle und verlor zum Abschluss der Vorrunde mit 1:2.
Wer an Omen glaubt, der hätte bereits vor dem Spiel nichts Gutes für die Laufenburger erahnt. Walaa Al Ghuraibawi stand nach einer Kommunikationspanne um 14:00 Uhr am Bahnhof in Laufenburg (Spielbeginn um 15:00 Uhr in Gelterkinden), Manuel Moz erwachte um diese Zeit im heimischen Bett und ein Grossteil der Spieler, welche es nach Gelterkinden geschafft hatte, suchte ewig nach Parkplätzen.
Um 14:40 Uhr hatte man es dann soweit gebracht, dass die Passkontrolle durch den Schiedsrichter vollzogen und die meisten Spieler im Dress waren. Ein Viertelstunde Warm-Up reicht für 5. Ligaverhältnisse ja schliesslich auch bei Weitem aus. Dass es das nächste Mal vielleicht doch eine Spur intensiver und mit mehr Fokus auf Konzentration und Aufmerksamkeit sein sollte, zeigte sich dadurch, dass Gelterkinden bereits nach zwei Minuten in Führung ging. Katastrophales Zweikampfverhalten, null Leidenschaft und die bekannten Abschlussschwächen führten dazu, dass sich das Duo Schönenberger/Wirthlin von seinem Team im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehengelassen fühlte (es schüttete zwar wie aus Kübeln – das ist hier jedoch nicht gemeint).
Natürlich war der sportliche Anreiz nicht gegeben, konnte man sich doch tabellarisch weder verbessern noch verschlechtern. Natürlich war das Wetter kalt und nass. Natürlich besteht der Rasen in Gelterkinden mittlerweile mehr aus Granulat denn Kunstrasen. Und natürlich hatte man keine A-Junioren oder Spieler der 1. Mannschaft dabei, die zu mehr Struktur auf dem Platz verhelfen könnten. Aber nichtsdestotrotz hätte man aus Laufenburger Sicht mit mehr Gegenwehr gegen einen sportlich sicherlich nicht besseren Gegner gerechnet.
Leidenschaft und Kampf stimmte jedoch nur auf Seiten der Gelterkinder.
Das erwartete Donnerwetter in der Halbzeitpause blieb jedoch aus. Schönenberger appellierte lediglich an die Moral seiner Spieler und daran, dass sie sich hier zumindest noch einmal kämpferisch und läuferisch auspowern sollten, wenn schon mit dem Ball am Fuss nichts gelingen will. Nun – mit dem Ball hatten beide Teams Mühe. Dieses Spiel war so dermassen 5. Liga – es fällt einem schwer, dies in Worte zu fassen. Ein Beispiel? Laufenburg-Kaisten hatte es geschafft, bis zur 70. Minute vier (!) Fouleinwürfe zu produzieren. In der 70. Minute war es zwar kein Fouleinwurf von D’Alessio jedoch direkt in die Mitte in des Gegners Stürmers Füsse, was zum 2:0 Treffer für Gelterkinden führte. Dass es jedoch auf der anderen Seite auch zu Slapstickeinlagen kommen kann, bewies die 73. Minute. Nach einem Laufenburger Eckball, behinderten sich zwei Gelterkinder Verteidiger – einer trat Mario Branca auf Gesicht und Arm, der andere bugsierte den Ball ins eigene Tor – Anschlusstreffer zum 2:1! Die Schlussviertelstunde war wiederum geprägt von umständlichen Laufenburger Angriffen und verstolperten Kontern der Gastgeber.
Schlussendlich fiel kein Treffer mehr – Gelterkinden bejubelte den ersten Saisonsieg und die Fricktaler flüchteten unter die Dusche während die Trainer sich bei den Zuschauern bedankten und für den Grottenkick entschuldigten.
Das war’s von der Vorrunde des 5. Ligateams des FC Laufenburg-Kaisten. Im Juli zu viert, jetzt ein Kader von 24 Spielern. Zwei Siege, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen in der Meisterschaft später wird klar, dass auf Trainer Schönenberger noch viel Arbeit wartet. Einstellung und Mentalität der Mannschaft stimmt jedoch (fast immer) und solange solche Spiele wie in Gelterkinden zur Ausnahme gehören, wird dieser auch motiviert weiter mit dem Team arbeiten. Während der Winterpause wird dies in der Halle geschehen und bereits im März kann man sich dann davon überzeugen, inwiefern er Erfolg hatte oder nicht. Über Unterstützung von der Seitenlinie freuen wir uns auch im Frühling wieder!