Von Benedikt Wirthlin

Derbysieger, Derbysieger, he, he!

 

Im ersten Teil des Derbysamstags FC Laufenburg-Kaisten gegen den FC Stein war das Heimteam in einem knappen und spannenden Spiel mit 3:2 siegreich. Ein mit Höhen und Tiefen durchzogenes Match konnte schlussendlich verdient gewonnen werden. Zu betonen ist auch die sehr souveräne Schiedsrichterleistung und die für Derbyverhältnisse faire Spielweise beider Mannschaften.

Als es um kurz nach 16:00 Uhr zu regnen begann, schmunzelte Trainer Schönenberger und dachte an seine eigenen Derbys bei Regenwetter zurück. Erwartet man ein Kampfspiel, gibt es sicherlich schlimmere Voraussetzungen als ein feuchter Rasen. Pünktlich um 18:00 Uhr wurde angepfiffen. Und wie schon in Augst hatte das Heimteam auch in diesem Spiel die Chance, sofort in Führung zu gehen. Dodane versprang der Ball jedoch. Zwei Minuten später war es Rehmann, der aus aussichtsreicher Position vergab. Danach wurde Stein stärker und zeigte ihrerseits ihre Qualitäten: lange Bälle aus der Abwehr auf die schnellen Flügelspieler. In den ersten 20 Minuten entwickelte sich so ein offener Schlagabtausch mit dem optisch überlegenen FC Laufenburg-Kaisten aber einem effektiveren FC Stein. Trotzdem gelang dem Heimteam in der 24. Minute endlich der ersehnte Führungstreffer. Qendrim Qarri, Leihgabe der 1. Mannschaft, stocherte den Ball ins Tor.
Entgegen seines bisherigen Verhaltens bei Toren verfolgte Trainer Schönenberger die Führung seiner Mannschaft sehr gelassen und emotionslos. Nach der Führung liess es sein Team vermissen, den Schockzustand der Steiner auszunutzen und weitere Tore nachzulegen. Und wie so oft wurde man dafür bestraft. In der 38. Minute verhalf das Duo Schönenberger/Wirthlin A-Junior Jannic Brogle zu seinem Aktivdebut um Kapitän Acklin eine Pause zu geben. Die somit neuformierte Innenverteidigung war in der folgenden Minute noch nicht aufeinander abgestimmt und prompt konnte Stein den Ausgleich erzielen.
Diesen Gegentreffer musste das Trainergespann auf seine Kappe nehmen. Mit 1:1 ging es in die Halbzeitpause. Dank sieben Einwechselspielern waren die Möglichkeiten wie auch mögliche Pausen für Stammspieler gegeben und der FC Laufenburg-Kaisten nutzte diese. Malcolm Emanuel, ebenfalls A-Junior, kam bereits Mitte erste Hälfte und spielte seine Gegner schwindlig. Leider erhielt er kurz nach Wiederanpfiff eine gelbe Karte, worauf er nach rund einer Stunde sicherheitshalber wieder ausgewechselt wurde. Der Grund dafür liegt darin, dass das Spiel zu diesem Zeitpunkt seinen Siedepunkt erreicht hatte. In der 50. Minute ging Stein erstmals in Führung. Nach einem schönen Pass in die Schnittstelle der Laufenburger Viererkette musste Torhüter Jan Waldner das zweite Mal hinter sich greifen. Das unbefriedigende für ihn war dabei, dass es sonst praktisch nichts zu halten gab. An der Cleverness vor dem Tor kann man sich auf Laufenburger Seite definitiv ein Vorbild an Stein nehmen. Das in Rückstand geratene Heimteam rannte nun an und es ging ruppiger zu und her. In der 59. Minute herrschte Unordnung im Steiner Strafraum. Mehrere Spieler versuchten zu klären oder zu treffen. Sadmin Kurto war es schliesslich, der den Ball mit einem souveränen Spitzguugeschuss in die Maschen beförderte. Nun erwachte auch Schönenberger. Lautstark machte er seinem Team klar, dass man auf drei Punkte spiele. Die Innenverteidigung um Robin Böller und Jannic Brogle musste zwar höllisch aufpassen, leistete sich aber keinerlei Unsicherheiten mehr. Auf der linken Seite schickte Manuel Wendelspiess Michael Rehmann ein ums andere Mal nach vorne, so auch in der 83. Minute. Rehmann liess drei Gegenspieler aussteigen, ging in den Fünfmeterraum, wollte Dodane bedienen, traf dabei aber den Steiner Torhüter und der Ball war irgendwie drin. Spiel wieder gedreht! Jetzt galt es, diesen Vorsprung über die Zeit zu bringen.
Beeindruckend wie Figureido als ältester Spieler auf dem Platz auch noch in der 90. Minute sprintete und grätschte. Diverse Spieler, von Krämpfen geplagt, liessen sich auswechseln und ihre Kollegen von der Bank halfen mit, die Führung zu halten. Sinnbildlich dafür Vittorio Avolio, noch ein bisschen älter als Figureido aber immer noch auf Ballhöhe. Für Patrick Dodane ergab sich nun noch die eine oder andere Konterchance, da Stein natürlich die Abwehr praktisch auflöste. Versprang ihm einmal der Ball, wurde er beim der nächsten Versuch unsauber von den Füssen geholt. Die Frage ob Rot oder Gelb richtig wäre (der Steiner war klar letzter Mann) erübrigte sich, da sich der gute Schiedsrichter für die gelb-rote Karte entschied. Die letzten zwei Minuten inklusive Nachspielzeit war das Heimteam also auch noch in Überzahl und tatsächlich zeigte man auch eine spielerische Entwicklung gegenüber dem ersten knappen Sieg gegen Zeiningen. Nun hatte man die Zeit und die Coolness, auch einen Einwurf zu schätzen zu wissen. Und siehe da: der Schlusspfiff kam und Schönenbergers Puls war zwar hoch, aber noch im gesunden Rahmen.
Mit dem dritten Spiel in Folge ohne Niederlage reitet der FC Laufenburg-Kaisten auf einer kleinen Erfolgswelle. Dieses Spiel war jedoch ausserhalb des Ligaalltags zu betrachten – die Spieler kennen sich und die Rivalität war gross, aber im sportlichen Rahmen. Umso schöner, resultierte ein Sieg daraus.
Am Sa, 08.10.2016 geht’s für die 2. Mannschaft des FC LK nach Diegten, welche sich einmal mehr weigerten, ein Spiel auf Anfrage zu verschieben. Nun, auch dies wird nichts daran ändern, dass man motiviert und zuversichtlich ins Baselbiet reist und versucht, auch da Punkt(e) zu entführen. Um 17:30 Uhr ist Anpfiff und hoffentlich wird die Mannschaft später an der HELA im Güggelizelt am Wasenturm in Laufenburg etwas zu feiern haben.