[vc_row][vc_column width=“5/6″][nz_gap][nz_gap][vc_column_text]Freude am Sport

 

Das Positive vorweg: Die zweite Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten erfüllte die Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht aus Liestal und gewann das Samstagabendspiel mit 3:1. Die Art und Weise ist jedoch als Rückschlag für die sich zuletzt im Aufwind befindende Truppe zu werten.

 
Giuseppe Judici, Gregor Thevarajah und Berhon Hoti, alles Spieler der 1. Mannschaft, wurde zwecks Sammeln von Spielpraxis und zur Unterstützung in der 2. Mannschaft eingesetzt, welche wiederum auch auf die Dienste von A-Juniorentrainer Ricardo Abrantes zurückgreifen konnte. Trainer Marco Schönenberger schwor seine Truppe vor dem Spiel darauf ein, die aus der Tabellensituation prognostizierte Überlegenheit auf dem Feld auszuspielen und wünschte sich ein Spiel, in dem man seinen Jungs die Freude am Sport ansehen konnte.
Freude am Sport – es begann vielversprechend. Bereits in den Anfangsminuten kamen die Fricktaler ein ums andere Mal gefährlich vor das Liestaler Tor und als Gregor Thevarajah nach 4. Minuten den Führungstreffer erzielte, schien s’Zwoi auf Kurs zu sein. In der Folge liess das Heimteam jedoch die nötige Zielstrebigkeit und Aggressivität vermissen. Was gegen Muttenz hervorragend und gegen Lausen sehr gut gelang, war gegen Virtus Liestal nie zu erkennen. Halbherzige Zweikämpfe, umständliche Kombinationen und viel Stückwerk bestimmten die Partie. Natürlich – von den gefühlten 20 Abseitsentscheidungen war wohl die eine oder andere darunter, die knapp, wenn nicht gar falsch war. Hätte der flinke Samuel Vega auch wirklich einmal aufs Tor laufen dürfen, hätte sich vielleicht auch ein weniger krampfhaftes Spiel entwickelt. Der Konjunktiv bedeutet im Fussball, oder allgemein im Sport, allerdings gar nichts.

 
Es soll nun auch nicht der Eindruck entstehen, dass der Baselbieter Gegner das Heimteam an die Wand spielte. Im Gegenteil – Liestal war ungefährlich und fand in der Offensive eigentlich gar nicht statt. Kam doch einmal ein Ball in die Fricktaler Hälfte, räumten Abrantes, Böller, Wendelspiess oder Cuccato souverän ab. Goalie Jan Waldner blieb praktisch ohne Ballkontakt. Mit den letzten Siegen und dem Festsetzen in der Spitzengruppe der Tabelle stieg jedoch auch die Erwartungshaltung bei Trainern und Zuschauern bzgl. der spielerischen Leistungen der 2. Mannschaft. Nur zu gewinnen reicht nicht und das ist auch gut so, möchte man sich als Team weiterentwickeln.

 

Will man an die Spitze, müssen andere Kaliber bezwungen werden und dazu bedarf es der Fähigkeit, Leistung auf konstant hohem Niveau abzurufen.

 

Kurz vor der Pause gelang Goalgetter Michael Rehmann (mittlerweile der 8. Saisontreffer) nach einer missglückten Flanke, respektive einem genial krummen Torschuss doch noch das 2:0 (39.).
In der Kabine und auf den Zuschauerrängen war es während der Pause seltsam still. Einerseits konnte man dem Team keinen grossen Vorwurf machen, es führte souverän mit 2:0 und liess hinten nichts zu. Andererseits erhoffte man sich doch ein wenig mehr Feuer, Leidenschaft und vor allem auch spielerische Ansätze, die einem Team der Top 3 entsprechen. Entgegen der Schönenbergerschen Gefühlslage blieb der Trainer in der Pause ruhig, sachlich und versuchte erneut, seinen Mannen Leben einzuhauchen. Vergebens.
Viele Spieler von Virtus humpelten oder liefen längst nicht mehr rund. Die Auswechselmöglichkeiten des Gästetrainers waren jedoch beschränkt. Umso mehr verdienen die Gäste, die mit 3 Punkten und 17:64 Toren nach 12 Spieltagen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz standen, Bewunderung dafür, wie sie weiter kämpften. Während das Heimteam immer mehr mit sich selbst zu hadern begann, nun auch die einfachsten Dinge nicht mehr klappten und die meisten den Abpfiff herbeisehnten, um möglichst schnell einen Mantel des Schweigens über dieses Spiel zu bereiten, wurde Liestal stärker und kam zu Chancen. Eine davon führte zum Anschlusstreffer (65.). Bemerkenswerterweise kam der Liestaler Stürmer nach einem Freistoss im Fünfmeterraum an den Ball, obwohl er mit grobgeschätzten 1,60m keinesfalls gegenüber den grossgewachsenen Laufenburger Verteidigern im Vorteil war. Anstatt diesen Ausrutscher als Weckruf anzunehmen zeigten die Fricktaler ihre panische Seite. Virtus war plötzlich nahe dran und anstatt Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen und die eigene Leistung zu hinterfragen und zu verbessern, kommentierten einzelne Spieler Auswechslungen, taktische Ausrichtung und Schiedsrichterentscheidungen. Judici (72.) und Daniel Zimmermann (78.) sahen gelbe Karten und hätte Liestal ein wenig mehr Durchschlagskraft in der Offensive oder den einen oder anderen Auswechselspieler mehr dabei gehabt – die Laufenburger wären jetzt fällig gewesen.

 
Schlussendlich endete das Spiel so, wie es oft zwischen Teams der oberen und unteren Tabellenregion endet. Der Schiedsrichter entschied nach dem zweiten Foul an Michael Rehmann im Strafraum folgerichtig auf Elfmeter, Daniel Zimmermann versenkte den Ball inklusive Torhüter in den Maschen und die Nervosität auf der Trainerbank wich (91.). Jan Waldner sah zwar nach einer Rettungsaktion auch noch eine gelbe Karte (92.) aber diese hatte auf die nach dem Schlusspfiff sehr überschaubare Stimmung keinen weiteren Einfluss.

 

Mit Freude am Sport hatte das Spiel gegen Virtus nicht viel zu tun.

 

Das Heimteam muss lernen, dass gute Auftritte wie in den letzten Spielen die Ansprüche erhöhen. Wer sich über Lob freut, muss auch mit Kritik umgehen können, bzw. sich selbst kritisch hinterfragen. Oder anders gesagt: Spielt man am nächsten Samstag in Arisdorf (Anpfiff 17.00 Uhr) gegen Boca Bretzwil ähnlich schwach, gibt es nicht nur eine empfindliche Niederlage, sondern man kann sich auch zugleich vom Rennen um die Meisterschaft verabschieden.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/6″][/vc_column][/vc_row]