Die zweite Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten – weiterhin ein Team mit zwei Gesichtern
Nach der unerwarteten Auftaktniederlage in Gelterkinden war die zweite Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten unter Zugzwang, wollte sie ihre Position in der Spitzengruppe der 5. Liga halten. Mit Tabellenführer Muttenz wartete ein denkbar schwieriger Gegner. Das deutliche Resultat von 4:0 und noch viel mehr die überzeugende Spielweise liessen am Samstag jedoch alle Anwesenden (bis auf die Gäste) strahlen.
Im Aufgebot des Heimteams fanden sich wieder Helfer der anderen Laufenburger Mannschaften. Berhon Hoti von der 1. Mannschaft sollte nach einigen trainingsfreien Wochen Spielpraxis sammeln, Fabrice Heuberger, ebenfalls vom Eis, ersetzte den in Dortmund weilenden Stammgoalie Jan Waldner, Ricardo Abrantes, A-Juniorentrainer, und Pascal Berger, A-Junior, komplettierten die Schönenbergertruppe. Dieser musste zudem auf den gesperrten Michael Acklin und den ebenfalls in Dortmund dem Revierderby beiwohnenden Robin Böller verzichten.
Wer sich regelmässig die Spielberichte der zweiten Mannschaft des FCLK zu Gemüte führt, erinnert sich an die spielerisch schwache Vorstellung in Gelterkinden, die mit einem Negativrekord an Torschüssen verloren ging. Nun, an diesem Samstag zeigte sich das Heimteam von seiner guten Seite. Von Beginn an war jeder Spieler nicht nur den Worten nach motiviert, sondern stellte dies auch mit grossem läuferischem und kämpferischem Einsatz unter Beweis. Besonders hervorzuheben ist Jan Cuccato, der sein erstes Spiel überhaupt machte und auf der rechten Abwehrseite souverän agierte. Von Samuel Vega als Innenverteidiger, über den in Gelterkinden ausgewechselten Kapitän Stefan Schmid oder Sturmspitze Patrick Dodane – sie alle wussten zu überzeugen.
Wichtig, wenn nicht sogar entscheidend war, dass die anfängliche Überlegenheit und das Hyänenpressing à la Klopp auch Zählbares nach sich zog. Michael Rehmann durfte sich bereits nach 9. Minuten in die Torschützenliste eintragen. In der 15. Minute gelang es ihm sogar nachzudoppeln. Das Trainerduo Schönenberger/Wirthlin war positiv überrascht, fürchtete jedoch, dass ihr Team nun nachlassen und die Standardexperten aus Muttenz stärker werden lassen würde. Doch falsch gedacht. Einen Weitschuss knapp neben das Heimtor brachten die Gäste zustande – mehr nicht. Und es kam noch besser für die Fricktaler. Nachdem der Muttenzer Torwart einen Schuss erst noch abwehren konnte, belohnte sich Francisco Lloris für seinen unermüdlichen Einsatz und staubte kurz vor der Pause zum 3:0 ab (43.).
In der Halbzeit ersetzte Schönenberger den gelbvorbelasteten Daniel Zimmermann und fortan agierte Abrantes neben Vega in der Innenverteidigung. Auch einige weitere Spieler brauchten nun eine Pause. Selbst Stefan Schmid klagte über Krämpfe. Das Schöne an diesem Abend – egal wer auf welcher Position auch immer zum Einsatz kam – eben jener stimmte und der befürchtete Bruch im Laufenburger Spiel blieb genauso aus, wie das erwartete Anrennen von Muttenz.
Den einzigen Schreckmoment erlitt Trainer Schönenberger, als Sohn und Lieblingsfan des Teams Maël (4 Jahre alt) plötzlich nicht mehr neben der Trainerbank war. Assistent Benedikt Wirthlin übernahm die Zügel. 10 Minuten später war Schönenberger zurück – Maël fand die Gummischlangen im Clubhaus anziehender als die väterliche Arbeit an der Seitenlinie, obwohl diese an diesem Abend nun wirklich makellos war.
Muttenz erkannte wohl früh, dass an diesem Samstag nichts zu holen war, versuchte jedoch, die Niederlage etwas erträglicher zu gestalten und hatte mit einem Lattenschuss Pech. Das Heimteam dankte für die sich bietenden Räume und konterte geschickt, wenn auch oftmals nicht bis in den Strafraum. Eine Aktion führte jedoch doch noch zum Erfolg. Michael Rehmann, heute äusserst zielgerichtet, brach auf der linken Seite durch und wollte Walaa Al-Ghuraibawi in der Mitte bedienen. Dieser verpasste, allerdings war Pascal Berger zur Stelle, der seinen tollen Einsatz mit dem endgültig entscheidenden 4:0 krönte (69.).
Die restlichen 20 Minuten sind nicht mehr zu erwähnen. Die Laufenburger waren ausgepumpt und beschränkten sich auf das Verwalten der klaren Führung – Muttenz bewies, dass es eine Spitzenmannschaft ist, indem dem Frust nicht durch sinnlose Karten Ausdruck verliehen, sondern diszipliniert zu Ende gespielt wurde.
Die Erschöpfung der Spieler war nach dem Schlusspfiff gross, das Lob ihrer Trainer und der zahlreichen Zuschauer jedoch Balsam für die müden Knochen. Im Verlauf des Abends erwies Michael Acklin, aufgrund seiner Gelbsperre nur Zuschauer, seinen Teamkollegen seinen Respekt unter (!) der Dusche. Ansonsten hielten sich die Feierlichkeiten für einen Samstagabend und die üblichen Gewohnheiten der Fricktaler allerdings in Grenzen.
Dies sollten sie auch am nächsten Samstag beherzigen, steht doch am Sonntag das Auswärtsspiel in Lausen an (Anpfiff um 13:00 Uhr). Welches Gesicht zeigt s‘ Zwoi wohl dann? Wer es herausfinden möchte, ist herzlich dazu eingeladen – langweilig wird es mit diesem Team sowieso nie.