Zweite Saisonniederlage – die Serie bleibt bestehen
Von Benedikt Wirthlin
In einem enttäuschenden Spiel unterlag die zweite Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten dem FC Diegten-Eptingen mit 1:4. Assistent Benedikt Wirthlin bleibt somit bei 0 Punkten, in Spielen, in denen er Cheftrainer Marco Schönenberger ersetzt.
Es bleibt dabei: Ist Cheftrainer Marco Schönenberger nicht an der Seitenlinie, läuft es den Fricktalern nicht. Wiederum mussten sie eine Niederlage, die 2. in dieser Saison, einstecken. Mit dem Wissen, nichts zu verlieren zu haben, liess Wirthlin eine sehr offensiv ausgerichtete Startelf aufs Feld. Mit einer Dreierabwehr war geplant, den Gegner von Beginn an unter Druck zu setzen. Dieser Mut wurde beinahe nach zwei Minuten belohnt, als Patrick Dodane zum Abschluss kam, seinen Schuss jedoch vom gegnerischen Goalie pariert sah. Laufenburg spielte munter nach vorne, A-Juniorentrainer Ricardo Abrantes, wieder einmal als Edelaushilfe in die Hosen gestiegen, schaltete sich bei eigenem Ballbesitz in die Offensive mit ein und liess sich bei Ballbesitz Diegten in die Abwehr zurückfallen. Bereits nach wenigen Minuten waren die Stärken der Gäste zu erkennen. Eine sehr kompakte Defensive gepaart mit zwei schnellen Flügelspielern machte dem Heimteam das Leben schwer. Nach 11 Minuten musste Vittorio Avolio auf der linken Abwehrseite seinen Gegenspieler ziehen lassen, der den Ball in die Mitte gab, wo der Diegter Angriff zur Führung abgeschlossen werden konnte. In der Folge änderte sich nicht viel am Spiel. Laufenburg mit mehr Ballbesitz aber ohne zündende Idee, den Abwehrriegel von Diegten zu durchbrechen. Die langen Bälle in die Spitze verpufften wirkungslos. Die Stärken eines Samidin Hoti im Kurzpassspiel konnten somit nicht genutzt werden. Nach etwa 25 Minuten musste eben jener Hoti verletzt ausgewechselt werden, was die Möglichkeiten von Wirthlin zusätzlich einschränkte, hatte er doch mit den rekonvaleszenten Sebastian Raichle und Romano Urso, A-Junior Jann Erhard und Jetmir Hoti nur noch vier Spieler auf der Bank, was in Anbetracht der gespielten Zeit und der Erfahrungen aus anderen Spielen nicht gerade viel war. Diegten zeigte, auch über 90 Minuten, die reifere Spielanlage. Keineswegs berauschend oder überragend agierten die Baselbieter, vermochten es jedoch, wie bislang kein Team der Liga, hinten sehr stabil zu stehen. Als nach 29. Minuten das 0:2 fiel, erinnerten sich viele an die Vorsaison, in welcher der FCLK einen 0:2 Rückstand nach der Pause noch in einen Sieg umwandeln konnte. Der Schlüssel dazu war damals das schnelle Tor nach Wiederanpfiff. Auch diesmal nahm sich das Heimteam vor, direkt nach der Pause auf den Ausgleich zu drücken.
Die Chancen waren da. Laufenburg war nun zielstrebiger und kam direkter zum Tor, auch dank der Energie von Jann Erhard. Sebastian Raichle, mittlerweile ebenfalls eingewechselt, fand sich nach Flanken einige Male in aussichtsreicher Position wieder, konnte den Ball jedoch nicht entsprechend kontrollieren. Diegten liess sich zurückfallen und wartete ab, immer mit der Absicht, ihre schnellen Aussenläufer in Richtung Jan Waldner zu schicken und die Entscheidung zu suchen. Die Laufenburger, frustriert über das eigene Nichtgelingen und Diegten, jede Sekunde und Diskussion dankbar annehmend, forderten den Schiedsrichter in der Folge über dessen eigene Bereitschaft, was in mehreren Gelben Karten resultierte. Der Knackpunkt des Spiels war allerdings die Szene in der 65. Minute. Nach einem Laufenburger Standard herrschte im Diegter Strafraum grosses Durcheinander. Der Ball konnte trotz mehrmaliger Versuche jedoch nicht im Tor untergebracht werden, sondern wurde geklärt. Daraus entwickelte sich ein Konter, der eiskalt zum 0:3 abgeschlossen werden konnte. Dies war die frühe Entscheidung im Spitzenspiel.
Positiv zu erwähnen ist sicherlich, dass sich das Heimteam auch in der Folge nicht aufgab und weiterhin an seine Chance, zumindest noch einen Punkt zu holen, glaubte.
Anstatt jedoch spielerisch Lösungen zu suchen, zeigten die Spieler ihre Enttäuschung über den Spielverlauf, indem sie sich über Diegter Zeitspiel und Provokationen aufregten. Natürlich, wenn ein Torhüter jeden Kullerball unter sich begräbt, jeden Abstoss zelebriert, als würde er zum entscheidenden Penalty in einem WM-Final antreten, und nach jeder Situation liegenbleibt und nach ärztlicher Behandlung schreit, nur um dann wieder munter im Sechzehner rumzuturnen, dann ist dies frustrierend. Daran lag es an diesem Samstag jedoch definitiv nicht. Dass angesprochener Torhüter durchaus einfach zu überwinden war demonstrierte Ricardo Abrantes in der 83. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoss ins Eck. Hoffnung keimte dadurch jedoch nicht mehr auf. Einerseits war die Zeit bereits zu sehr fortgeschritten, andererseits fiel kurz zuvor ein weiterer Kontertreffer für Diegten (75.). Man hatte das Gefühl, das Heimteam hätte noch stundenlang weiterspielen können, ohne wirklich gefährlich zu werden. Diegten hingegen bewies eine brutale Effizienz und es war den Laufenburger Verteidigern Steve Grossenbacher, Robin Böller und Waldemar Breitkreuz zu verdanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel, spielten sie doch praktisch eine Halbzeit lang permanent im 1:1 gegen die schnellen Gegenspieler und gewannen praktisch alle Zweikämpfe. Der Schlusspfiff besiegelte, was seit Mitte der zweiten Hälfte absehbar war: Die zweite Saisonniederlage des FCLK. Die Gründe dafür sind, neben dem Fehlen des Cheftrainers, sicherlich im eigenen Spielaufbau und der fehlenden Kreativität zu suchen. Dass mit Diegten in absehbarer Zeit auch weiterhin keine Freundschaftsspiele verabredet werden und dass auch der Schiedsrichter teilweise eine merkwürdige Linie fuhr, war letztlich nicht ausschlaggebend für die deutliche Niederlage.
Den Sprung ganz nach vorne verpasste S‘ Zwoi damit, kann jedoch weiterhin zufrieden mit den bisher gezeigten Leistungen und Resultaten sein.
Es stehen noch zwei Spiele in der Vorrunde, die Derbies gegen Stein und Wallbach, an und das Team möchte die positiven Ansätze mit sechs Punkten bestätigen, bevor es sich in die verdiente Winterpause verabschiedet.
Das nächste Spiel findet am kommenden Sonntag um 16:30 Uhr in Stein statt. Was sich die Verantwortlichen des FC Stein bei der Ansetzung dieses Spiels gedacht haben, ist nicht klar, das Trainerduo Schönenberger/Wirthlin wird jedoch alles geben, trotz HELA eine schlagkräftige Truppe ins Rennen führen zu können.