40-8-0
Von Benedikt Wirthlin
Am Sonntag trat die 2. Mannschaft des FC Laufenburg-Kaisten zu ihrem letzten Auswärtsspiel der aktuellen Saison in Frenkendorf an. Die Fricktaler wollten nach ihrem Exploit gegen Diegten-Eptingen den Trend bestätigen, Gegner Frenkendorf mit einem Sieg noch Tabellenplätze gutmachen. In einem torreichen Spiel hatten die Gäste schlussendlich das Nachsehen und verloren mit 5:3.
Sonntag, 13:00 Uhr, Frenkendorf: Die Temperaturen bewegen sich um die 32 Grad. Bereits bei der Ankunft der Spieler durfte sich das Trainergespann Schönenberger/Wirthlin anhören, wie heiss es doch sei, und dass man viel lieber im Wasser als auf dem Rasen wäre. Nun ja, Rasen ist ein gutes Stichwort. Das Spiel fand auf Kunstrasen statt. Jeder der bereits das Vergnügen hatte weiss, dass sich die Temperaturen auf diesem Geläuf schnell noch einmal enorm erhöhen. Die Sohlen der Spieler glühten. Auf dem Spielfeld herrschten 40 Grad aufwärts. Eigentlich die perfekten Vorlage für eine Ausrede – dumm nur, dass auch für die Frenkendörfer die gleichen Wetterverhältnisse vorherrschten.
Grösste Gefahr aber gleichzeitig auch grösste Chance in einem Spiel unter diesen Bedingungen, ist die Selbstüberwindung. Gelingt es einem Spieler auch bei enormer Hitze sich dazu überwinden zu können, einem Ball hinterher zu sprinten, der vermeintlich ins Seitenaus geht, dann kann dies zu Möglichkeiten führen.
So agierte Frenkendorf von Beginn an. Über die beiden Flügelspieler gelang ihnen ein ums andere Mal der Durchbruch. Die damit verbundene, logische Führung liess zwar auf sich warten, fiel dann aber schlussendlich doch noch und zwar so, wie es für die Fricktaler typisch ist: ziemlich unglücklich. Ein zweifach abgefälschter Ball fiel im Zeitlupentempo hinter Goalie Jan Waldner ins Tor, der im Verlaufe des Spiels noch einige Male im Mittelpunkt stehen würde. Nach dem frühen Rückstand versuchten die Laufenburger sich ins Spiel zurück zu kämpfen, dies jedoch viel zu oft mit unfairen Mitteln. Die Fouls waren zwar keinesfalls böse, jedoch meist sehr ungeschickt und allzu offensichtlich. Dies dann auch noch im eigenen Strafraum zu veranstalten ist meist doppelt schlecht. Nach einer Co-Produktion zweier Laufenburger Verteidiger entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Jan Waldner wählte die rechte Ecke und hatte gegenüber dem Schuss unter die Latte das Nachsehen. Dass die Frenkendörfer keineswegs eine überragende Mannschaft sind, zeigte sich in deren Defensive. Michael Rehmann hatte regelmässig viel Raum, den er mit seinem Tempo zu nutzen versuchte. Es fehlte jedoch an Zuspielen. Lediglich Romano Urso behielt für einmal den Überblick und ermöglichte Rehmann, alleine auf den Goalie zuzulaufen. Mit einem souveränen Lob sorgte dieser für den Anschlusstreffer.
Mit dem 2:1 Pausenrückstand ging es für das Schönenbergerteam in die Pause.
Der Trainer versuchte, seinen Spielern die Zuversicht zu vermitteln, die sie sich am vergangenen Wochenende selbst erspielt hatten. Spiele können gedreht werden. Besonders wenn der eigene Willen entscheidend ist. Entgegen dem Spielverlauf der letzten Woche, war es jedoch Frenkendorf, das nach der Pause zuerst das Tor traf. Mit der 3:1 Führung im Rücken spielten die Baselbieter in der Folge auf Konter und nutzten jede Unterbrechung um die Uhr ablaufen zu lassen und Kräfte zu sparen. Was sich schon die ganze Saison gezeigt hat, war auch an diesem Sonntag zu sehen: Die Spieler des Zwois geben sich nie auf. Es wurde gerannt, gekämpft und vieles versucht und als Michael Rehmann aus 10 Metern zum Schuss ansetzte, war die Hoffnung auf Spannung gross. Die brutale Realität holte die Fricktaler aber einmal mehr ein. Der Schuss von Rehmann wurde sehr gut pariert und praktisch im Gegenzug fiel der vorentscheidende 4:1 Führungstreffer für Frenkendorf.
Das Spiel befand sich nun auf der Kippe. Natürlich kann auch das Gästeteam Tore erzielen, die Abwehr zu vernachlässigen kann aber auch schnell dazu führen, dass es resultatmässig ganz düster wird. Die Balance wurde jedoch gefunden und Michael Rehmann machte es mit seinem dritten nennenswerten Abschluss in diesem Spiel wieder besser und traf zum 4:2. Es waren immer noch 20 Minuten zu spielen. Hitze und Müdigkeit zeigten sich auf beiden Seiten in Form von Fouls und länger werdenden Diskussionen. Den Höhepunkt bildete Jan Waldner, der einem Gegenspieler überaus deutlich sagte, was er von dessen Reklamationen hielt und dafür die Gelbe Karte sah. In der Folge wurde auch wieder Fussball gespielt. Nachdem der Frenkendörfer Spieler von mehreren Laufenburgern nicht gestoppt werden konnte, setzte Waldemar Breitkreuz zur Grätsche an und erwischte viel Bein und ein bisschen Ball. Um ein Zeichen zu setzen sicherlich nicht schlecht – im Strafraum aber eine dankbare Einladung für jeden Stürmer. Wieder kam es zum 11 Meterduell zwischen Frenkendorf und Jan Waldner. Waldner erinnerte sich an den ersten Elfmeter dieser Partie und spekulierte darauf, dass wiederum in die Mitte geschossen würde. Dieses Mal traf der Schütze jedoch die rechte, untere Ecke.
In den noch verbleibenden 10 Minuten zog sich Frenkendorf komplett zurück. Die Fricktaler kombinierten gefällig im Mittelfeld und hatten die eine oder andere Halbchance, aber man merkte, dass die Kräfte an diesem Sonntag verbraucht worden sind. Einzig Robin Böller hatte noch etwas übrig. Mit einem Freistossknaller aus 25-30 Metern verkürzte er nochmals und feierte sein persönliches Tordebut. Dies war jedoch der letzte Höhepunkt einer turbulenten zweiten Halbzeit. Für das Team des FC Laufenburg-Kaisten brachte der Sonntag in Frenkendorf ein Spiel bei 40 Grad, mit 8 Toren, aber leider 0 Punkten.
Zum Saisonabschluss gastiert der FC Gelterkinden im Blauen. Am Samstag, 10. Juni wird das Spiel um 20:15 Uhr im Blauen, Laufenburg angepfiffen. Dies wird bis August die letzte Möglichkeit sein, das Schönenbergerteam live sehen zu können – diese Chance gilt es zu nutzen. Team und Staff freuen sich, danach bei Wurst und Bier die Saison Revue passieren lassen zu können.